Die Festtagstracht

 

 

Die Tänzerinnen des Großen und teilweise des Mittleren Kreises tragen die Festtagstracht der ostholsteinischen Milchmädchen. Die Tracht wird weithin „Testorfer Tracht“ genannt.

verschiedene Trachten auf einer Bühne
Testorfer Tracht

 

 

Die Tänzerinnen tragen einen gestreiften Beiderwandrock mit blauem, blau-grauem oder rotem Grundmuster. Ein 8-10 cm breiter schwarzer Samtstreifen befindet sich oberhalb des Rockabschlusses. Über dem Rock wird eine weiße, mit Hohlsaumstickerei verzierte Leinenschürze getragen. Auch heute noch wird die Hohlsaumstickerei durch die Tänzerinnen in Handarbeit selbst gefertigt. Die schwarze Samtbluse ist an den Ärmeln und am Kragen mit weißer Spitze verziert. Auf der linken Seite wird die Bluse mit einer Doppelreihe Perlmuttknöpfen verschlossen.

Für die Tänzer des Großen und Mittleren Kreises gibt es keine historische Tracht, die als Vorlage hätte dienen können. Es gab auf den Gütern keine „Milch-Jungen“. Entsprechend ist passend zur Festtagstracht der Tänzerinnen eine Tanzkleidung für die Tänzer entworfen worden. Zur Klapphose aus schwarzem Tuch und dem weißen Leinenhemd mit weiten Ärmeln und Rundkragen tragen die Tänzer eine schwarze Samtweste mit einer Doppelreihe Perlmuttknöpfen auf der rechten Seite.

 
Eine Besonderheit der Testorfer Tracht sind die unterschiedlichen Kopfbedeckungen:

Die jungen, unverheirateten Mädchen tragen ein Kopfplättchen aus Samt mit weißen Spitzenbändern, die vor der Brust geknotet werden. Diese Kopfbedeckung macht nach außen hin deutlich, dass die Mädchen noch nicht verheiratet sind und man bei ihnen noch „anbändeln“ kann. Ganz im Gegensatz dazu tragen die verheirateten Frauen eine Haube aus Goldbrokat, die mit Spitze und schwarzen Samtbändern verziert ist. Am Tage ihrer Hochzeit kommt die junge Dame bei uns also nicht nur sprichwörtlich „unter die Haube“.

Kopfplättchen mit Spitzenband
Haube der verheirateten Frauen